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Meine Erfahrungen auf einer Jungfernfahrt auf der Reuss

Hier der Bericht einer Abenteuerfahrt auf der Reuss am 10. Juli 2016. Als Abschluss eines Urlaubes in der Schweiz besuchte ich meinen Bruder und euren Mitpaddler Ecki in seiner Wahlheimat im schönen Aargau. Spontan lud mich Ecki zum Mitfahren auf der Reuss mit einigen VereinskollegInnen ein – eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe. Selber betreibe ich eher Landrattensportarten, darum hatte ich Lust auf ein Abenteuer auf dem Wasser. 

Biggi auf der Reuss kurz nach dem Start in Bremgarten.
Biggi auf der Reuss kurz nach dem Start in Bremgarten.

Geplant war, die Strecke von Bremgarten nach Mellingen auf der Reuss zu paddeln. Zunächst zeigte mir Ecki euer schönes Vereinshaus, das auf mich mächtig Eindruck machte mit all den vielen verschiedenen Bootsarten. Netterweise durften Ecki und ich eines der  Wildwasserduoboote nutzen, das auch einem Greenhorn wie mir erlaubt, mit einem erfahreneren Paddler aufs Wasser zu kommen. Gleich lernte ich auch, dass Paddeln viel mit guter Vorausplanung und einer ganzen Menge Logistik zu tun hat, denn erstmal verzurrten wir die Boote auf den Autos, um dann nach Gnadental umzuparken. Dank Eckis Ausrüstung , Hans` fachmännischem Blick für den richtigen Helm und gesichert mit einer Schwimmweste kam bei mir schon Lust auf den Sport auf und ich lernte die MitpaddlerInnen kennen: Valentin, Lorrance (beide im Playboot unterwegs) Regula, Hans (im Wildwasserboot) und Christoph (im Slalomboot). Ehrlich gesagt hatte ich das Wort „wild“ in Wildwasserpaddeln ein bisschen unterschätzt, denn die ersten weißen und welligen Stellen kamen schon nach wenigen Metern Lospaddeln und haben mich komplett überrascht. Freundliche Hinweise seitens der Erfahrenen haben mich dann aber nach dem ersten Schock beruhigt und der Puls pendelte sich wieder normal ein. Neu für mich war, dass man bei eurer Sportart die natürlichen Gegebenheiten des Flusses nutzt, um darin zu spielen oder sich zu üben. Auch für mich standen Lektionen wie Kehrwasser anfahren und Traversieren an und zuerst haben wir das auch ganz gut gemeistert aber dann wurde (zumindest Ecki) mutiger und wollte mir zeigen, was noch so geht. Nunja, es ging kopfunter weiter mit der Methode „Lernen durch Schmerzen“, denn das erste Mal Kentern (ja richtig, es sollten weitere folgen) hat mich komplett kalt erwischt und unter Wasser hat mein Kopf ausgesetzt und ich hab anstatt die Spritzwasserdecke einfach abzuziehen, hektisch mit den Knien versucht, diese abzustoßen (was zu paar hübschen tellergroßen Hämatomen führte, auf die mich die ganze folgende Woche noch Leute ansprachen). Danach gings für uns etwas sanfter weiter und ich lernte durch Beobachtungen und Eckis Erklärungen, die Strömung etwas zu lesen und wie man sich die Eigenschaften des Wasser zunutze macht. Nach reichlich praktischem und theoretischen Input war es dann Zeit für eine Pause und ich war begeistert, wie einfach man eine schöne Stelle am Ufer finden konnte und nahm zum ersten Mal richtig wahr, wie viele andere Leute diesem schönen Wassersport nachgehen.

Hier sammelt sich Biggis Begleittross um fachgerecht Würste zu braten.
Hier sammelt sich Biggis Begleittross um fachgerecht Würste zu braten.

Nachdem wir die Boote am Ufer parkiert hatten, gings ans Feuerholzsammeln, was leicht fiel, weil durch das vorherige Hochwasser viel in den Ästen hängen geblieben war. Im Nu hatten wir ein schönes Feuer (was in Deutschland übrigens undenkbar wäre. Cool, dass man das bei euch einfach so darf.)  Hans schnitzte uns ein paar schöne Stecken und dann brach der Grillwettstreit aus. Jeder hatte so seine Technik und schon von außen sah man die „Landesgrenze“: nördlich die schnöden deutschen Würste und südlich die verzierten und von mir „Schlitzwürste“ getauften Schweizer Varianten. Vom Aussehen her geht der 1. Platz klar an die Schweiz aber geschmacklich kamen Eckis deutsche Würschtl echt gut weg.

Biggi mit fachgerecht geschnittenem und gut gebratenem Cervelat.
Biggi mit fachgerecht geschnittenem und gut gebratenem Cervelat.

Dank Valentin habe ich dann noch gelernt, meine eigene Schweizer Wurst zu verzieren und werde diesen Schnittmuster-Brauch nun daheim einführen…. Nach dem Grillen verabschiedete sich Christophs mit Tochter Lorrance in Gnadental und wir anderen paddelten noch ein wenig weiter, diesmal in angenehm ruhigem Gewässer, sodass ich den letzten Streckenabschnitt bis Mellingen sehr genießen konnte.Genial fand ich, dass wir am Ende nochmal in die Reuss sprangen und uns einige Meter treiben ließen – ebenfalls ein Abenteuer was man so in Deutschland nicht einfach machen darf, worauf ich aber schon lange Lust hatte.Als Fazit bleibt mir nur zu sagen: Ihr seid eine dufte Truppe und ich bedanke mich, dass ich dabei sein durfte und kann nun viel besser verstehen, was ihr am Wildwasserpaddeln so liebt. Verfasserin: Biggi Heidenreich