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Paddeln im Paddler-Paradies – Äussere Hebriden

Die fast unbekannten, dünn besiedelten Inseln Lewis und Harris – eigentlich sind es Inselgruppen – liegen westlich von Schottland und sind ein Paddelparadies für Seakjakfahrer. Dies mit den Vorteilen wie eine reichhaltige unberührte Natur auf dem Land und im Meer, sehr dünn oder gar nicht besiedelte unendliche grüne Natur, helle Sandstrände, Gratis- oder Billig-Campingplätze und nicht zu heisses Wetter mitten im Sommer. Die Nachteile sind viel Wind, vielfach hoher Wellengang, tagelanger Regen, Temperaturen auch im Hochsommer von 10 bis 14 Grad Celsius während des Tages und sehr kühlen 6 bis 10 Grad nachts. 

Die Karte zeigt den Teil von Lewis und Harris wo die  Seakajaker vom Kanuclub Brugg paddelen.
Die Karte zeigt den Teil von Lewis und Harris, wo die Seakajaker vom Kanuclub Brugg paddelten.
Zauberhafter Südseestrand bei der Surrival in Eliogarry bei Barry.
Zauberhafter Südseestrand bei der Surrival Campsite in Eliogarry bei Barry.

 

Die Hebriden waren schon lange ein Ziel von Ruedi Brandenberg. Er organisierte bereits ab Sommer 2018 eine Tour auf die Hebriden und schrieb sie aus. Die Paddler Pius, Ruedi, Hans, Adrian, Christoph, Stefan, Ecki, Fabian sowie die Paddlerin Regula wussten, auf was auf sie sich einliessen, und (die meisten) trainierten deshalb während des Winters hart, damit sie die langen Touren mit hohem Wellengang auch schaffen.

Am 27. Juni fuhren Stefan und Ecki mit dem Auto und eigenen Booten und Ausrüstung bis nach Ullapool in Schottland. Die übrigen sieben reisten an diesem Tag via Edinburg auf die Äusseren Hebriden und liehen sich Boote und Ausrüstung von Arisaig Sea Kajak Centre mit Sitz in Arisag, Schottland. In Iverness trafen wir unsere beiden Guides Mike und Rory, zwei wirklich erfahrene Paddler, wie wir später erfuhren. Am ersten Paddeltag, dem 29. Juni, zelteten wir auf dem gefühlt einsamsten Campingplatz der Welt im Norden der Hebriden. In einer Tagestour umrundeten wir die Insel Scarp und waren am Abend ordentlich müde. 

Der wahrscheinlich einsamste Campingplatz der Welt in Huisinis auf den Hebriden.
Der wahrscheinlich einsamste Campingplatz der Welt in Huisinis auf den Hebriden.

 

Weil am 30. Juni Regen und Wind angekündigt war, fuhren uns unsere Guides zum Wanderer-Hostel nach Reinigeadal. Zum Glück hatte es Platz für uns, einzig Mike zog es vor, zu zelten.

Am Strand ein Reinigadal bevor wir lospaddelten zur 37-Kilometer-Tour.
Am Strand ein Reinigadal bevor wir lospaddelten zur 37-Kilometer-Tour.

 

Ab 14:00 Uhr starteten wir unsere Tour ins windgeschützte Loch Shiphoirt, angeblich waren es «nur» 20 Kilometer bis ans Ende des Loch. Loch ist der Begriff für einen Meeresarm, der ins Landesinnere reicht. Auf dem Meer tobte ein Sturm mit Windstärke Beaufort 5, im Loch bemerkte man den starken Wind bei Traversierungen heftig, besonders wenn er von der Seite auf uns klatschte und uns mit frischem Salzwasser duschte. Vorbei ging es an riesigen Lachsmästereien, Kilometer um Kilometer weiter ins Inselinnere.

Bilder auf dem Wasser gibt es wenige, weil meistens der Wellengang hoch war.
Bilder auf dem Wasser gibt es wenige, weil meistens der Wellengang hoch war. Hier sind Ruedi und Pius im Gespräch. Bei ein bis zwei Metern hohen Wellen war es nicht ratsam, das Paddel loszulassen.

 

Abends um 19:00 Uhr kamen wir ans Ende des Lochs bei Sturmwind und Regen. Tatsächlich, erfuhren wir später, waren wir an diesem Tag 37 Kilometer gepaddelt, denn die 20 Kilometer waren in Wirklichkeit 20 Seemeilen. Müde kamen wir im Hostel an und stürzten uns auf den Wursteintopf, welcher uns Rory, der Guide und Gruppenkoch, gekocht hatte. Bei Sturm und Regen schliefen alle wunderbar im Trockenen.

Das Wanderhostel in Reinigeadal wo wir wunderbar nach der 37-km-Tour schliefen.
Das Wandererhostel in Reinigeadal wo wir tief, fest und am trockenen nach der 37-km-Regen-Sturm-Tour schliefen.

 

Am nächsten Tag ging es weiter südlich zum Camp Ardoil, welches zwar nicht weniger einsam, aber auch wunderschön an einem Loch liegt. Die meisten genossen einen Ruhetag, die Nimmermüden unternahmen noch eine kurze Tour. Am nächsten Tag, dem 2. Juli, paddelten wir eine Tour um die Inseln im Atlantik, machten Rast an weissen Sandstränden und paddelten zurück bei aufkommendem Wind und steigendem Wellengang.

Typische grüne Inseln mit weissen Sandstränden und grünen Wiesen.
Typische grüne Inseln mit Felsen und Felsenbrücken und grünen Wiesen.

 

Abends gingen leisteten wir uns ein piekfeines Restaurant in der Nähe auf Kosten der Gruppenkasse. «So etwas können wir uns nicht mehr leisten», reklamierte anschliessend unser Chef Ruedi. Aber fein war es trotzdem! Am nächsten Tag gab es eine weitere Tour um die Inseln im Atlantik. Einige ruhten sich vor dem Mittagessen aus, andere machten eine Zusatzrunde um die Insel. Geschafft waren am Ende des Tages alle und waren froh, sich abends ins Zelt zu legen. 

Die Gruppe schaut zu, wie ein paar eine Nimmermüde Zusatzrunde drehen.
Die Gruppe schaut zu, wie ein paar eine Nimmermüde eine Zusatzrunde drehen.

 

Am nächsten Tag war laut Wetterbericht Sturm und Regen angesagt, zu gefährlich, um sich aufs Wasser zu begeben, befanden unsere Guides Mike und Rory. Dafür ging es auf eine Bustour zu Sehenswürdigkeiten wie dem Gearranan Blackhouse Village und dem Kildonan Museum. An diesen beiden Plätzen sahen wir, wie die Leute auf den Inseln in früheren Zeiten lebten (äusserst einfach) und wie der Tweedstoff heute noch gewebt wird.

Hier besichtigten wir am total verregneten und stürmischen Tag die Steinkreise welche von Menschen vor 9000 Jahren errichtet wurden.
Hier besichtigten wir am verregneten und stürmischen 4. Juli 2019 einen Steinkreis, welche von Menschen vor 9000 Jahren errichtet wurden.

 

Am 5. Juli verabschiedeten wir uns von unseren Guides Mike und Rory. Weiter ging es 150 Kilometer mit geliehenen Fahrrädern bis nach Barra. 

Achtung, See-Otter kreuzen die Fahrbahn!
Achtung, Seeotter kreuzen die Fahrbahn!
Vom einzigen Flugplatz Europas mit Sandstrandpiste - nur bei Ebbe  zu benützen - flogen wir mit einer 16-plätzigen DHC-Twin Otter nach Glasgow.
Vom einzigen Flugplatz Europas mit Sandstrandpiste – nur bei Ebbe benutzbar – flogen wir mit einer 16-plätzigen DHC-Twin Otter nach Glasgow.

 

Von Glasgow ging es weiter nach Lanark, wo wir das Museum des Industrie- und Sozialpioniers Robert Owen besichtigten. Am nächsten Tag ging die Reise Richtung Endinburgh weiter und am 11. Juli landeten sieben Leute in Basel, zwei Tage später waren auch Stefan und Ecki zurück. 

Bilder: Regula, Ruedi und Hans
Text: Hans