Die Idee erwuchs damit, dass Nadja UNBEDINGT in Neuseeland einen Sprachaufenthalt machen wollte. Das bewog Marius, Andres, Dani H. und mich dort Kajaken zu gehen. Vor 8 Jahren war ich schon mal in NZ paddeln und kannte einige Flüsse und Gegenden, für die es sich lohnt, den weiten Weg unter die Flügel zu nehmen.
Wir beschränkten uns nur auf die Südinsel, da unsere 4, resp. 6 Wochen zu knapp waren um ganz Neuseeland paddelmässig zu erkunden. Vor allem wollten wir der West Coast mit den Heliflügen und der wilden Landschaft genügend Zeit einräumen.
Nadja hatte nach ihren 3.5 Monaten NZ schon viele Kontakte mit den Kiwis (so werden die Neuseeländer genannt) knüpfen können und auch mal eine Basis-Camping-Ausrüstung organisiert. Als wir am 4. Januar in Christchurch ankamen, mussten wir nur noch die Mietautos in Empfang nehmen, 1 weiteres Zelt und etwas Geschirr organisieren, einmal deftig im Pak’nSave Vorräte einkaufen und schon ging es los zum ersten Fluss, dem Rangitata, den wir dann am Tag darauf befuhren.
Unser Weg führte nach Süden über das Hooker Valley (wo der höchste Berg von NZ liegt oder besser steht, Aoraki 3700m) nach Queenstown, der Stadt der ewigen Sonne und Wärme (und auch der super crazy Thrill und Adventure Junkies). Von da machten wir Abstecher zum Manuherikia und zum Waikaia Valley. Bald schon sah der Wetterbericht für die West Coast super aus; 20-30mm Regen die nächsten paar Tage. Jipiii!!!! Perfekt! Und wir sind sofort nach Westen losgefahren um das kostbare Nass ja nicht zu verpassen.
Das brachte uns ein paar After-Rain Runs auf dann doch nicht mehr so angeschwollenen Bächen (es läuft auch schnell wieder ab) und die ersten 2 Heli-Runs. Der erste war grad eine richtige 12h-Mission vom Abflugort bis zum Ausstieg.
Bald darauf gab es Regen im Süden, darum schnurstracks über Queenstown zurück ins Fjordland zum Milford Sound. Auch dort liessen die Abenteuer nicht auf sich warten, Boot jagen und mal ne Stunde durchs Gebüsch zur Strasse laufen sind nur einige der vielen Highlights :-). Dann wieder nach Queenstown zurück, sich im Big Water mit übermannshohen Wellen und autobusgrossen Wellen üben, zwar neben der Strasse, aber die ist konstant 50m höher.
Irgendwann ist dann auch dieser Spass verleidet, bezw. es gibt wieder Regen an der West Coast. Wir wollen ja auch noch auf den 2-täger auf dem Perth machen, was schlussendlich auch gelingt, und uns am 2-ten Tag viel Nerven abverlangt während den 9 Stunden bis wir wieder die Strasse erreichen.
Dani und Nadja wollen/müssen schon 2 Wochen früher heim und so verbringen wir die restlichen Tagen noch mit mehr oder weniger angenehmen Walk-Ins, d.h. nix Heli, nix Auto, nur per Pedes und Boot auf der Schulter wandern wir auf den „Wanderwegen“ Neuseelands durch das Dickicht. 1 bis 2 Stunden muss man rechnen, um nachher mal 30-45Min. paddeln zu können. Obwohl wir anfänglich davon nicht so angetan waren, laufen wir uns doch immer mehr in Form.
Dann heisst es zurück nach Christchurch, Nadja und Dani auf den Flieger bringen und als Rest-Crew nochmals eine Runde durch die Südinsel drehen, Queenstown und West Coast zum 3-ten, nochmals 2 Heliflüge, etwas Wandern und dann waren auch diese 2 extra Wochen zu schnell vorbei. Viele tolle Erinnerungen an aufregende Abenteuer und wunderschöne Momente nehmen wir mit nach Hause….
….Sonnenuntergänge und Schafe zählen, Kühen ausweichen, sich im Wald verlieren, aus Schluchten klettern, warten und bangen bis die Ohren wackeln, Aussichten geniessen, Chillen beim BBQ, einschlafen im Zelt mit Wasserrauschen, Hot Springs suchen und Andres finden, sich aus der Komfortzone wagen, mal eine Schwimmeinlage bieten, halsbrecherische Strassen befahren, durch endlose Blumenwiesen wandern, im Sand versinken, jeden Morgen Speck-Rührei und Porridge, eingedrückte Frontscheibe, bei verrückten Kiwis wohnen, durch einen Goldgräbertunnel paddeln, New World und Countdown, und vor allem immer schön links bleiben 🙂
Fredy
5 Boote wollen sicher angegurtet werden auf dem Toyota Prado.
Fredy im Abschlussfall des Toaroha Canyon.
Eine completely excited Nadja, nach dem Run auf dem Rangitata.
Marius im dritten Rapid des Nevis Bluffs.
Unser Heli müht sich ab uns zum Einstieg des Perth zu fliegen.
Manchmal herrschte auch Regen- und Windwetter. Ausstieg Hooker River.
Lake Pukaki, auf dem Weg zum Hooker River. Da war alles noch rosig.
Gruppenselfie der Neuseeland Crew.
Marius zieht sich Lektüre rein.
Irgendwo im Nirgendwo der Südinsel.
Weitere Bilder findet ihr hier: https://photos.app.goo.gl/aXNdTPQhyPMxc8iS9