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BC August 2015

Intro

„Der Schwimmer schreibt“, pflegen wir bei Touren zu sagen, sodass auch sicherlich ein schöner Bericht auf die Homepage kommt. Mässig lässig ist es, wenn die Tour drei Wochen dauert, voller Abenteuer, neuen Erlebnissen und Eindrücken ist, das Land eine unbeschreibliche Natur hat und der Bericht somit ziemlich lange werden wird. Da ich aber tatsächlich der Einzige bin, der in BC aus dem Boot aussteigen musste, werde ich mich nun dieser Sache annehmen. 

Teilnehmer

Drei Jungs unterschiedlicher Altersklassen aber gleicher Natur, im Bericht nachfolgend Fredy (derjenige mit dem roten Lettman) Dani (derjenige mit dem grünen Lettman) und Marius (derjenige mit dem Boss-Boot) genannt. 

Hinreise

Am Samstagnachmittag holte Dani Fredy und mich zu Hause ab und wir fuhren vollbepackt zu Dani, wo wir unsere Boote verkleideten. Wir packten sie mit einer Plastikblache und Klebeband ein, sodass wir sie als Surfgepäck nach Kanada schmuggeln konnten. Unser Flug ging am Sonntag, 09. August in der Früh. Der Hinflug verlief ohne Probleme. Wir genossen die hervorragenden Mahlzeiten, welche uns Air France vorsetzte, vergnügten uns in den Gängen des Flugzeugs und ich stärkte mich mit kulinarischen Köstlichkeiten, welche auch Sandwich genannt werden und gratis angeboten wurden. Hier die erste Erkenntnis der Reise: Unglaublich was der Körper verleiden mag, wenn es etwas gratis gibt. Wir hatten so lange Spass, bis wir in Vancouver unsere Boote nicht mehr abholen konnten. Die überaus freundliche Dame teilte uns mit, dass unsere Boote in Paris seien und wahrscheinlich morgen mit dem nächsten Flieger zu uns kommen würden. Wir mussten uns also wohl oder übel damit abfinden, dass wir am nächsten Tag nochmals den Flughafen aufzusuchen hatten.

Somit blieb uns nichts anderes übrig als mit unserem Programm weiterzufahren und einige Dinge zu erledigen. Das erste war, das Auto abzuholen. Dort erwartete uns die zweite Überraschung – diesmal aber eine schöne. Wir erwarteten eigentlich einen „Mini-SUV“, welchen wir über das Internet reserviert haben. Tatsächlich stand dort ein Luxusschlitten mit Sitzheizung, einem riesigen Kofferraum, 4×4 und das Beste: einem eingebauten DVD-Player mit Bildschirmen für die Rücksitze. Der Dodge Durango ist ein Ami-Auto wie aus dem Bilderbuch und braucht auch dementsprechend Sprit. Zum Glück habe ich mein ökologisches Gewissen zu Hause vergessen.

Wir nahmen – bestens ausgerüstet mit unserem Fahrzeug – ein weiteres, wichtiges Traktandum auf unserer Liste wahr: das Einkaufen im MEC. MEC ist eine Kaufhauskette wie die Migros, allerdings für Outodoorartikel. Für drei Freaks also ein Paradies, in welchem wir uns mit allem Wichtigem und Unwichtigem eindeckten.

Erste Nacht und Day 1, Upper Cheakamus

Wir übernachteten in unserem neuen 5-Sterne-Zelt welches wir preisgünstig im Wallmart kauften. Wir schliefen wie Könige und gönnten uns am ersten Tag in Kanda, einem Montagmorgen, ein ausgedehntes Frühstück mit Eiern und Speck. Wir wurden alsdann auch bereits das erste Mal mit der ortsansässigen Polizei bekannt gemacht. Wir hätten nämlich dort nicht zelten dürfen und mussten unsere Personalien angeben. Big Brother hatte Fredy bereits im System gespeichert, warum kann bei Fredy persönlich erfragt werden. 

Darauf konnten wir endlich unsere Boote abholen und schon ging es auf den Bach. Wir fuhren nordwärts nach Whistler, wo wir den Upper Cheakamus paddelten. Phillip Middleton, ein Kollege von Fredy, hatte nach der Arbeit Zeit, uns den Bach zu zeigen. Ich war froh, einen Local dabeizuhaben, welcher mir jede Stelle auswendig erklären konnte. Es fing bereits sehr lustig an, nämlich mit einem Wasserfall. Da der Pegel middle, wurde der Upper Cheakamus-Fall links befahren, was mir etwas Unbehagen bereitete. Ich verzichtete also darauf, im Wissen, dass wir wieder nach Whistler zurückkehren würden. Dani und Fredy fuhren beide den etwas anspruchsvolleren Wasserfall, mit und ohne Eskimorolle. 

Der „Upper Cheak“ ist ein toller Bach, auf dem man wunderbar an der Technik feilen kann. Saubere, technisch nicht ganz einfache Rapids, allerdings sehr spassig und perfekt zum einpaddeln in BC. Der Upper Cheak läuft zudem fast immer, da er von einem See gepuffert ist und somit der Abfluss relativ regelmässig ist. Nach gut 45 Minuten kamen wir mit einem Grinsen auf dem Gesicht vom Bach – die erste Fahrt in BC ist super verlaufen. 

Der Ausstieg ist häufig Treffpunkt der lokalen Szene – man trifft sicherlich Leute zum Paddeln, wenn man dort vorbeigeht. 

Day 2

Am nächsten Tag hiess es, 13 Stunden mit dem Auto von Whistler nach Terrace zu fahren. Wir haben uns nämlich am Mittwoch mit Jason, einem weiteren von Fredys Kontakten verabredet. 

Day 3, Hirsch Creek

Am Mittwoch stand der Hirsch Creek auf dem Programm. Der Hirsch Creek ist in Kitimat und sein Name rührt tatsächlich daher, dass es in dieser Gegend sehr viele Hirsche gab. Warum aber nicht das englische Wort verwendet wird, ist mir ein Rätsel, welches mir bis heute schlaflose Nächte bereitet. 

Jason empfängt uns mit einem Grinsen un seinem riesigen GMC-Pickup beim Visitor Centre in Kitimat. Nach einer sehr herzlichen Begrüssung fahren wir den Shuttle für den Hirsch Creek und gehen zum Einstieg. Ein wenig nervös und angespannt schlagen wir uns durch den Wald und machen zum ersten Mal mit dem Devils Club Bekanntschaft. Dies ist eine Pflanze, welche so genannt wird, weil sie sehr feine Härchen hat, welche unglaublich fest brennen, wenn man sie berührt (Ähnlich einer Brennessel, aber man spürt sie fast eine ganze Woche).

Der erste Rapid auf dem „Hirsch“ heisst Wake-up Call, welcher mich tatsächlich wunderbar aufweckte. Bei einem middle-low Wasserstand fuhren wir die ersten Rapids hinunter bis wir zu den Underlander Falls kamen. „Picture-Time“, sagte Jason und wir begutachteten den Fall. Ein wunderschöner Autoboof – wenn man denn trifft. Dani und Fredy haben den Stein perfekt getroffen und flogen um die Wette. Ich fuhr etwas zu weit rechts und flog nicht ganz so elegant wie meine beiden Kollegen. Spass machte es trotzdem.

Danach kamen weitere schöne Rapids, welche wir alle ohne Probleme befuhren und schon kam ein weiterer Wasserfall. Diesen haben wir aber alle umtragen. Die Umtrage war nicht ganz einfach, zum Glück hatte es einige Seile, an welchen wir die Felsen gut umklettern konnten. 

Kurz danach kam der Pat-a-pult, ein ebenfalls sehr unschöner Rapid, welcher noch nie befahren wurde. Leider konnte man diesen nicht ganz umtragen und es folgte ein hässlicher must-run, Slingshot genannt, auf welchem sich Jason seinen Fuss verletzte. Jason schaffte es aber, weiterzupaddeln und wir kamen sicher beim Ausstieg an. 

Dort wurden wir noch Zeugen eines wunderbaren Naturspektakels: Lachse, welche in riesigen Scharen den Hirsch hochschwammen, sich unter unseren Booten durchzwängten und die Rapids hochsprangen. Man hätte die Fische von Hand fangen können.

Day 4

Allgemeine Enttäuschung machte sich breit, das Pech wollte es nicht, dass Jason den folgenden Multi-day mit uns bestreiten kann. Geplant war, von Freitag bis Sonntag auf dem Clore Canyon zu viert einen Mehrtagestrip zu machen. Somit waren wir nur zu dritt und nutzten den Donnerstag um den Shuttle zu fahren und uns vorzubereiten.

Days 5 – 8, Multi-day, Clore

Am Freitag fuhr uns Jason nach Smithers zur Wasserflugzeug-Basis. Unterwegs meldeten sich zwei Schweizer Paddler, welche ebenfalls mitkommen wollen. Somit flogen wir zu fünft auf den Bernie’s Lake, wo wir abgesetzt wurden. Andi und Beni, sind seit zwei Monaten in BC am paddeln – eine perfekte Verstärkung für uns. Der Flug war ein tolles, unbeschreibliches Erlebnis. 

Das erste Nachtlager schlugen wir am Ende des Sees auf, und genossen einen wunderbar frischen Lachs, der uns Jason freundlicherweise mitgegeben hat.

Der zweite Tag stand ebenfalls ganz im Zeichen des Flachwassers. Wir paddelten den ganzen Tag auf WW1-3, bis wir vor dem Canyon unser zweites Nachtlager aufschlugen. Andi und Beni begannen sofort mit dem Bau einer Sauna aus Steinen, welche mit einem Dach aus Zweigen und Blättern bestückt wurde. Enttäuschung machte sich breit, als der heisse Dampf zwischen den Steinritzen und durch das Dach entwich und wir somit nackt in einer kalten Sauna hockten. 

Am dritten Tag stand dann endlich der Canyon auf dem Programm. Ich war ein wenig nervös, ist es doch ein völlig neues Gefühl mit so viel Gepäck hinten im Boot Wildwasser zu fahren. 

Die ersten Rapids waren wunderbar und es lief ziemlich gut. Andi führte uns perfekt durch den Canyon und fuhr das meiste read and run, ohne gross die Dinge anzuschauen. 

Das erste Mal, als es mir ein wenig unwohl war, als wir die Kombination anschauten, war es leider leider ein must-run. Ich kriegte meine Nase nicht genügend nach Links, sodass ich den zweiten Drop rückwärts fahren musste. Nach einer langen Zeit (so kommt es einem doch immer vor kopfüber) von erfolglosen Rollen wurde es mir fast schwarz und ich musste schwimmen. Schwimmen in einem Canyon, weitab der nächsten Strasse und nur mit Satellitentelefon ist nicht sehr empfehlenswert aber ich hatte grosses Glück. Danach war ich etwas verunsichert und verpasste kurze Zeit später ein wichtiges Kehrwasser. Ich hing in einer Walze, kam aber raus und hatte Glück.

Nach der Mittagspause war meine Verunsicherung fast verflogen und ich konnte den letzten Teil des sehr schönen Canyons doch noch geniessen. Ein sehr schöner Bouldergarden, schöne Boofs und lange Rapids sind die Charakteristika des Clore. Nach einem langen Paddletag kamen wir beim letzten Campspot an und genossen den letzten Abend in der Wildnis. Am nächsten Tag wollten wir noch einen benachbarten Creek paddeln, welcher aber zu wenig Wasser führte.

Day 9

Am nächsten Tag, es war ein Dienstag, schmiedeten wir gemeinsam mit den beiden Fribourgern nächste Pläne. Wir wollten gemeinsam mit Beni Seeberger den Klastline paddeln, welcher ebenfalls eine Mehrtagestour ist. Allerdings muss man dazu noch ein gutes Stück in den Norden, in die Stikine-Region fahren. Ebenfalls ein Fly-in kamen wir am Abend des nächsten Tages, dem Mittwoch, in Telegraph Creek an. 

Telegraph Creek ist ein Kaff am Ende der Welt. Es gibt dort nichts, ausser einige Häuser, in der indigene Leute zu Hause sind. Der Pilot ist ein überaus freundlicher, älterer Herr, der in einer Art Container wohnt und mit seinem winzigen Flugzeug in dieser Region herumfliegt. 

Days 10 – 12, Multi-day, Klastline

Übernachtet haben wir in einer sehr gemütlichen Hütte direkt am See, welcher uns der Pilot freundlicherweise zur Verfügung stellte. Am nächsten Tag, mit einer kleinen Verspätung wegen des Wetters, flogen wir am Nachmittag zum Put-in, ebenfalls einem Bergsee. 

Wir paddelten noch etwa zwei Stunden auf Flachwasser, bis wir uns entschlossen, unser Camp aufzustellen. Es war der erste Abend, an dem es ein wenig regnete. 

Am nächsten Tag paddelten wir das erste Mal ein wenig Wildwasser, mussten leider einige Canyons umtragen und vergnügten uns wieder auf wunderbarem Wildwasser. 

Der dritte Tag unseres Abenteuer stand schon bald im Zeichen einer Umtrage. Wir hielten nämlich vor einem ziemlich tödlichen Wasserfall, welchem schon bald ein zweiter folgen sollte. Dies führte dazu, dass wir eine gute Stunde umtragen mussten, bis wir wieder in super Wildwasser einsteigen konnten. Ich bemerkte wieder einmal mehr die Kraft des Wildwassers in BC. Nach einer knappen Stunde kamen wir in den Stikine und fuhren zum Ausstieg. 

Days 13 – 14, Multi-day, Nass

Als Nächstes entschieden wir uns, nochmals eine zweitägige Tour zu machen, welche sich aber als grosse Enttäuschung herausstellte. Der Nass ist ein Fluss, welcher allgemein als Big-Water bezeichnet wird – es tönte also vielversprechend und spannend. Beim Nachtlager waren wir uns aber einig, dass es wahrscheinlich viel mehr Wasser brauchen würde, um wirklich gutes Wildwasser zu haben. 

Müde von etwas viel Flachwasser, kamen wir beim Ausstieg an und wir machten uns auf den Weg zurück nach Whistler. 

Days 15 – 17

Es blieben uns doch noch eine schöne Anzahl Tage in Whistler, an welchen wir dort noch einige Klassiker paddeln können. Am Mittwochmorgen stand wiederum „Upper Cheak“ auf dem Programm, gut zum einfahren, denn am Nachmittag haben wir uns mit Corey auf dem „Ashlu Mine“ verabredet. Beim Einstieg des Ashlu Mine machten wir alle etwas grosse Augen. Wir hatten einen sehr guten Wasserstand und somit sah der erste Rapid ziemlich wuchtig aus. Da ich aber meinen Waka hatte, waren die wuchtigen Rapids für mich kein Problem. Corey kannte den Bach sehr gut und wir konnten ihm einfach nachfahren. In der Mitte kam eine ebenfalls etwas mühsame Umtrage, welcher wieder wuchtiges Wildwasser folgte. Nach gut 1.5 Stunden waren wir beim Ausstieg und ich hatte den besten Run in meinem Leben hinter mir.

Am Donnerstag und Freitag standen bei bestem Wetter nochmals unzählige Runs auf dem Upper Cheakamus und auf dem unteren Cheakamus auf dem Programm. Der untere Teil wird „Balls to the Walls“ genannt. Dieser hat ein schöner 5m Wasserfall, nach welchem man sich durch Verschneidungen und Pilze zwischen Felswänden durchkämpfen muss. Nach einer kurzen Umtrage von Holz kann man unten nochmals schöne Rapids fahren, auf welchen man die Technik nochmals super verbessern kann. 

Day 18

Am Samstag war unsere Motivation zu paddeln mässig hoch, sodass wir uns um das Trocknen unserer Paddelsachen kümmerten, ich mein Boot verkaufte und wir somit am Abend in einem Hotel nach einem japanischen Abendessen sehr luxuriös nächtigten. 

Heimreise, Zrugg uf Brugg

Am Sonntag fuhren wir nach Vancouver zurück an den Flughafen und flogen zurück in die Schweiz. Ein super Trip, viel zu kurz, aber mit wunderschönen Natur- und Paddelerlebnissen, tollen Leuten und viel Abenteuer, geht zu Ende.

 

Fotos von Fredy, Jason, Beni und Andi

 

Dani und Fredy auf dem Klastline
Dani und Fredy auf dem Klastline
Beni von den Fribourgern auf dem Klastline
Beni von den Fribourgern auf dem Klastline
Nach dem Klastline: Freude herrscht!
Nach dem Klastline: Freude herrscht!
Erster Morgen
Erster Morgen
Wake Up Call
Wake Up Call
Hirsch Creek, Wake Up
Hirsch Creek, Wake Up
Hirsch Creek
Hirsch Creek
Hirsch Creek
Hirsch Creek
Jason auf dem Hirsch Creek
Jason auf dem Hirsch Creek
Marius auf dem Hirsch Creek
Marius auf dem Hirsch Creek
Hirsch Creek "Slingshot"
Hirsch Creek „Slingshot“
Besprechung
Besprechung
Big Trucks!
Big Trucks!
Vorbereitungen für den Clore
Vorbereitungen für den Clore
Andy beim Kochen
Andy beim Kochen
one man in the woods
one man in the woods
Die Sauna
Die Sauna
Andy auf dem Clore
Andy auf dem Clore
we portaged left
we portaged left
Dani auf dem Clore
Dani auf dem Clore
Sightseeing
Sightseeing
Fredy ist fast so gross...
Fredy ist fast so gross…
tree huger
tree huger
wunderschöne Landschaft
wunderschöne Landschaft

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her DOB is 1953
her DOB is 1953
3rd canyon
3rd canyon
Marius
Marius
Camping
Camping
Cheakamus - Balls to the Wall
Cheakamus – Balls to the Wall
Balls to the Wall
Balls to the Wall
Dani
Dani
Dani
Marius
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Dani
Marius
Marius